Dr. med. Thomas Mollet                                                    
Facharzt für HNO-Heilkunde - Allergologie - Schlafmedizin                                      

Schlafmedizin

Etwa 40% der Männer und 20% der Frauen schnarchen. Dies führt nicht nur zu partnerschaftlichen Problemen. Schnarchen kann zudem die Gesundheit gefährden, wenn wiederholt Atemstillstände im Schlaf (Schlafapnoe) auftreten, die durch Untersättigung des Körpers mit Sauerstoff zu körperlichen Schäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können.

Grund für regelmäßiges Schnarchen ist oft eine Verengung im Bereich der oberen Atemwege. Ursachen hierfür können sein: Rachenmandeln, Gaumenmandeln, tiefer Weichgaumen, schlaffes Gaumensegel, behinderte Nasenatmung bei sehr großen Nasenmuscheln und/oder verkrümmter Nasenscheidewand, Nasenpolypen, großer Zungengrund, fliehendes Kinn.

Die genannten Ursachen für eine Verengung der oberen Atemwege können auch zum Obstruktiven Schlaf-Apnoesyndrom (OSAS) führen. Dabei werden die Atemwege für mehrere Sekunden teilweise oder ganz verlegt, sodass es zur Unterbrechung der Atmung mit manchmal minutenlangen Atemaussetzern kommt. Als Apnoe werden vollständige Atmungsstillstände von mindestens zehn Sekunden Dauer definiert. Treten pro Stunde mehr als fünf bis zehn Apnoephasen auf, so liegt ein Obstruktives Schlaf-Apnoesyndrom (OSAS) vor, das behandlungspflichtig ist. Abhängig von Häufigkeit und Dauer der Apnoephasen resultiert eine Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. Es kommt zu Aufweckreaktionen, die meist vom Betroffenen nicht bemerkt werden. Apnoephasen führen oft zu einer starken Tagesmüdigkeit und damit auch zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Zudem wird dadurch häufig der gerade beim Autofahren gefährliche Sekundenschlaf verursacht. Als Spätfolgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu nennen wie z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Diagnosen „Schnarchen“ und „Schlafapnoe“ werden durch einen Testschlaf im häuslichen Umfeld (Polygraphie) oder im Schlaflabor (Polysomnographie) gestellt.  Bei der Polygraphie erfolgt eine Messung des Atemflusses, der Atemleistung, der Sauerstoffsättigung des Blutes, der Herzfrequenz, der Körperlage sowie auch der Schnarchgeräusche. Die Polygraphie reicht in den meisten Fällen für eine Diagnosestellung aus, die Geräte zur Schlafregistrierung erhalten Sie bei uns in der Praxis.

Bei leichteren Fällen von Schnarchen kann bereits eine Gewichtsabnahme Besserung verschaffen, auch hilft oft die Vermeidung von Alkohol und Rauchen vor dem Schlafengehen. Bei mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe ist die weltweit am häufigsten angewendete und sicherste Behandlungsmethode die nächtliche Maskenbeatmung mittels CPAP-Gerät (Continous Positive Air Pressure) oder APAP-Gerät (Automatic Positive Air Pressure). Es gibt aber auch Alternativen zur Schlafmaske.

Als Alternative zur Schlafmaske kommt in vielen Fällen die Anwendung einer Unterkieferprotrusionsschiene in Betracht. Sie wird angewendet zur Therapie des Schnarchens und einer leichten bis mittelschweren Schlafapnoe. Die Protrusionsschienen (Protrusio = Vorschub) bewirken durch Vorverlagerung des Unterkiefers eine Öffnung der oberen Atemwege und damit eine Minderung oder Beseitigung der Schlafapnoe und des Schnarchens.